Verschlüsselte Emails vom iPhone oder iPad versenden – die App dafür ist gratis

| 5. Oktober 2014 | 3 Kommentare

Mynigma IconLeider ist Gewissheit geworden, was einige Experten schon immer warnend gesagt haben. Die elektronische Kommunikation ist das Lieblingsangriffsziel der Geheimdienste. Unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung und allgemeinen Gefahrenabwehr wird gespäht, wird mitgelesen und gespeichert. Leicht im Internet abzufangende Emails werden nach Stichworten durchsucht und wenn man inb einem Mail an einen Freund schreibt, dass irgendwo eine „Bombenstimmung“ geherrscht habe, ist man schon fast als möglicher Attentäter im Visier.

Ich möchte auch jetzt nicht das feige Verhalten unserer Volksvertreter nach Aufdecklung der NSA-Affäre und den schäbigen Umgang mit Edward Snowdon kommentieren, das würde hier zu weit führen. Nur so viel: Der Datenschutz existiert de facto nicht, Post- und Telekommunikationsgeheimnis sind weitestgehend aufgehoben. Und die Amerikaner dürfen sich alles leisten. Der BND hat ja jahrelang als braver Bündnisknappe zugeliefert und eifert dem großen Vorbild auch nach Kräften nach.

Herkömmliche Email-Verschlüsselung ist aber vor Allem eins: Kompliziert und nervig in der Anwendung. Das schreckt den Normalnutzer ab. Da freut es, dass es jetzt eine App aus Deutschland gibt, die die verschlüsselte und damit sichere Kommunikation per Mail ermöglicht, wenn Sender und Empfänger die App nutzen. Die App heißt Mynigma, läuft auf allen iOS-Geräten und ist werbefrei und hat keine In-App-Käufe. Der Name der App setzt sich aus My (meine) und Enigma (legendäre Verschlüsselungsmaschine) zusammen.

Nachrichten, die Du aus Mynigma heraus verschickst, werden durch eine Gerät-zu-Gerät-Verschlüsselung geschützt. Auch der Anbieter der App und Dein Email-Kontenprovider können die Mails nicht entschlüsseln. Genutzt wird RSA mit 4096-Bit-Schlüsseln und OAEP-Padding, AES im CBC-Modus mit 128-Bit-Schlüsseln und SHA-512 als Hashing-Algorithmus. Anders als OpenPGP und S/MIME verwenden Mynigma-Signaturen nicht den mittlerweile gebrochenen und somit wertlosen Algorithmus SHA-1.

Ein weiterer großer Vorteil: Du kannst Mynigma mit Deinen bestehenden Email-Konten nutzen, wenn Du das Konto auf IMAP stellst. In Kürze sollen auch POP3-Konten unterstützt werden.

Mynigma läuft auf iPhone, iPod Touch und iPad ab IOS 7.0. Die App ist in deutscher Sprache und braucht 19,8 MB Speicherplatz. Mynigma ist kostenlos.

My Mynigma hast Du Deine Emailkonten auf dem iPhone und iPad und kannst ordentlich verschlüsselte Mails an andere Anwender der App senden.

My Mynigma hast Du Deine Emailkonten auf dem iPhone und iPad und kannst ordentlich verschlüsselte Mails an andere Anwender der App senden.

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Kategorie: Dienstprogramme, Kostenlose Apps

Information zum Autor des Beitrages ()

Markus Burgdorf startete App-kostenlos.de im Januar 2010 und hat seitdem über 10.000 Apps getestet. Mittlerweile berät er über die App Agency App-Herausgeber in den Bereichen Vermarktung von Apps, Entwicklung von Apps, Internationalisierung und arbeitet mit seinen Kunden daran, das Nutzererlebnis bei der Verwendung von Apps zu verbessern.

Kommentare (3)

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  1. Dirk Küpper sagt:

    Lerne ebenfalls kostenlos PGP eMail Verschlüsselung die bereits seit Ende der 80ziger Jahre existiert und 1991 ihren Durchbruch hatte. Hier: http://pgpfueralle.wordpress.com oder als kostenloses Buch für das iPad hier: https://itunes.apple.com/de/book/verschlusseln-mit-pgp-fur-osx/id681852066?mt=11

  2. Kurt sagt:

    Auch wenn du die datenschutzrechtliche Machenschaften nicht kommentieren möchtest, so ist Deine Ausage eindeutig und das ist gut so!

  3. Lukas sagt:

    Hallo Markus,

    vielen Dank für diesen ausführlichen Artikel! Hätten wir selbst nicht besser schreiben können.

    Mynigma gibt es übrigens auch für den Mac (ab OS X 10.8)

    Viele Grüße,
    Lukas, Co-Founder Mynigma

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