Smurf’s Village für iPhone und iPad erschienen: Die Schlümpfe sind da und versuchen, Dich abzuzocken

Gestern ist Smurf’s Village bzw. Das Schlumpfdorf erschienen, eine Universal-App, in der man den Schlümpfen dabei hilft, ein neues Dorf zu bauen. Sozusagen eine Aufbausimulation im Stil der Schlümpfe. Das Spiel ist durchgehend niedlich gezeichnet, hinterlässt bei uns aber doch ein unangenehmes Gefühl, denn im Spiel gibt es sehr viele Optionen zum Dazukaufen und die sind unverschämt teuer. Und so kann man die App leider nicht von Kindern spielen lassen, denn die Gefahr, dass hier mal eben aus Versehen ein in-App Kauf getätigt wird, ist durchaus gegeben. Schaut man nur mal auf die Vorstellungsseite des kostenlosen Spiels, so werden die drei beliebtesten In-App-Käufe angezeigt:

  1. Bucket of 50 Smurfberries 4,499 Euro
  2. Wheelbarrow of 1000 Smurfberries 44,99 Euro *Alarm*
  3. Bushel of 150 Smurfberries 9,99 Euro

Wie wird man dazu verleitet, etwas zu kaufen? Das geht gleich am Anfang los: Zuerst legt man ein Feld an und dann soll man dort Blaubeeren pflanzen. Die kommen, wenn man nochmal das Feld antippt. Wenn man das nicht tut, findet man diese Beeren nicht. Also beginnt man, herumzusuchen und stößt so auf den Shopbereich. Auch da gibt es keine Beeren, die man kaufen kann. Wenn man jetzt weitersucht, klickt man vielleicht auf das Icon unten rechts im Shop-Bereich, wo Beeren (es sind nicht die Blaubeeren fürs Feld) käuflich erworben werden können. Und dann findet man plötzlich Beeren in Hülle und Fülle – dass diese dann echtes Geld kosten, kann man übersehen, erst Recht, wenn man vielleicht erst 10 Jahre alt ist.

Das Spiel ist schön gezeichnet und verspricht durchaus längeren Spielspass.

Im zweiten Level kommen dann auch die Smurfberries ins Spiel, diese helfen den Schlümpfen, ihre Arbeit zu beschleunigen. Man bekommt drei Smurfberries kostenlos und sieht auch gleich beim ersten Hausbau, wie schnell es geht, wenn man Smurfberries nutzt. Auch hier könnte man verleitet sein, mehr Smurfberries haben zu wollen. Später kann man dann jeden Tag den Spaßschlumpf suchen, der hat Geschenk, zum Beispiel Smurfberries… Und so geht es Level für Level weiter – unterbrochen von Kommentaren von Papa Schlumpf.

Eigentlich ein niedliches und hochwertiges Spiel, wenn da nicht diese überteuerten und geschickt platzierten In-App-Käufe wären… Wir wollen Capcom Interactive bzw den jetzigen Herausgeber Beeline Interactive  nicht unterstellen, dass man hier versucht, besonders geschickt die in-App Käufe zu erhöhen, aber es bleibt halt ein Restverdacht…

Der Artikel ist von 2010, inzwischen hat Apple reagiert und schrittweise den In-App-Kauf erschwert, so dass es heute kaum noch möglich ist, dass Kinder aus Versehen teure In-App-Käufe tätigen. Natürlich gehört auch dazu, dass Eltern ihre Kinder über die in einigen Apps noch vorhandenen Fallen aufklären. Und ob das Kind das Passwort kennen sollte – das müssen die Eltern jeweils entscheiden.

Markus Burgdorf

Markus Burgdorf startete App-kostenlos.de im Januar 2010 und hat seitdem über 10.000 Apps getestet. Mittlerweile berät er über die App Agency App-Herausgeber in den Bereichen Vermarktung von Apps, Entwicklung von Apps, Internationalisierung und arbeitet mit seinen Kunden daran, das Nutzererlebnis bei der Verwendung von Apps zu verbessern.

Kommentare ansehen

  • Hallo :)
    ich finde diese App gut.
    Für mögliche Schwierigkeiten ist man eigentlich selber Schuld,wenn man sich vorher nicht alles durchliest.

  • Man lädt das kostenlose, niedliche und gut bewertete Schlumpfspiel runter gibt seinem Kind das iPad. Er kann in den ersten 15 Minuten UNBEGRENZT Geld ausgeben ohne eine PIN eingeben zu müssen. Bei den Preisen oben kann man sich sicherlich vorstellen das da in kurzer Zeit sehr viel zusammenkommen kann. Bei der Aufmachung des Spieles unserer Kindheitshelden kann man sich nicht vorstellen das sowas möglich ist und man ist vielleicht in so wachsam wie man es bei anderen Apps/Spielen ist.

    Ich weiß nicht ob es einigen an Vorstellungskraft oder Mitgefühl fehlt aber das ist einfach ABZOCKE!

  • Das ist doch totaler Quatsch! Ich musste bisher immer mein Passwort eingeben, im Store ist es grundsätzlich aber so, dass man eine gewisse Zeit dann noch einkaufen kann ohne Passworteingabe, es wird also beim ersten Einkauf das PW abgefragt, wenn man direkt weiter einkauft erstmal nicht mehr.
    Was man für das Geld bekommt ist schon eine Menge und lohnt sich. Dass es echtes Geld kostet steht direkt dabei. Es ist keine Abzocke, wenn Leute zu dumm sind zu lesen oder Eltern zu faul, ihren Kindern Smartphones mit all ihren Funktionen zu erklären. Die meisten drücken halt ihrem Kind das Handy in die Hand und machen dann andere verantwortlich, wenn was schief läuft.
    Abgesehen davon muss ja jemand (Vater oder Mutter) selbst seine Kontodaten oder Kreditkartendaten eingegeben haben, sonst könnte man das gar nicht bestellen! Ansonsten gibt es nämlich nur noch die Möglichkeit, voeher eine Prepaidkarte zu kaufen und aufzuladen!
    Nur weil etwas Geld kostet, ist es keine Abzocke! Dann ist auch jedes Computerspiel im Handel Abzocke! Es sind ja schließlich keine versteckten Kosten vorhanden und es gibt durchaus die Möglichkeit, einfach nichts zu kaufen, wenn man nicht will!
    Ich spiele das Spiel seit drei Jahren und meine Tochter (12) hat auch seit einiger Zeit ein Smartphone. Es gab noch nie Probleme! Ich selbst kann lesen (hab ich in der ersten Klasse gelernt) und sehe deshalb, wenn etwas Geld kostet und meiner Tochter hab ich einfach keine Möglichkeit gegeben, sich zahlungspflichtige Sachen zu bestellen. Wenn sie was kaufen möchte im Store, kann sie mit einer iTunes-Karte aufladen und dann so viel kaufen, wie sie Guthaben hat.
    Meiner Meinung nach muss man einfach nur saudämlich sein, um sich mit sowas idiotensicherem zu verschulden!

  • Und dann ist natürlich die Frage, warum man einem Kind, dass ungefragt Sachen kauft, sowas überhaupt erlaubt oder warum man es gerade in den ersten 15min damit allein lässt! Wenn mein Kind sich was neues runterlädt, sehe ich mir das erstmal genauer an und bleibe dabei! Meine Tochter fragt mich bei JEDER App, ob sie sie runterladen darf, ob sie kostet oder nicht! Und würde sie das nicht machen, dann wär sie ihr Handy auch ganz schnell los.
    Verantwortungslos sind hier bei all den Negativerfahrumgen nicht die Anbieter des Spiels, sondern die Eltern, die keinen Bock haben, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen!

  • Hallo Sonja,

    der Artikel ist von 2010 - da war es noch möglich, aus Versehen im großen Stil Smurfberries und andere Spielinhalte einzukaufen. Insbesondere für Kinder. Nicht zuletzt die massenhafte Abzocke mit diesem Spiel hat Apple dazu bewegt, die In-App-Käufe schrittweise immer besser abzusichern.

    Der aktuelle Status ist also schon anders. Es bleibt aber auch die Verantwortung der Eltern, denn so lange es trickreiche App-Herausgeber gibt, werden auch immer wieder neue Tricks geben, um Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.

    Markus

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Markus Burgdorf

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