Achtung Datenschutz: Was verraten Deine Fotos? Mit unserer App des Tages siehst Du es kostenlos

| 16. Februar 2015 | 4 Kommentare

ViewExif IconNur wenige wissen, dass Digitalbilder doch eine ganze Menge über Dich selbst verraten können. Die Bilder enthalten nämlich so genannte EXIF-Metadaten. Mit diesen Daten kannst Du sehen, wann, mit welchem Gerät und welchen Einstellungen ein Foto wo aufgenommen wurde.

Diese Informationen können für Fotografie-Fans durchaus interessant sein, denn damit kann man nachvollziehen, wie ein Bild entstanden ist.

Etwas problematischer sehe ich persönlich die Möglichkeit, bei einigen Bildern auch den Aufnahmeort auszulesen. So kann man sich auf Google-Maps ganz einfach anzeigen lassen, wo ein Bild erstellt wurde.

Ich bringe jetzt mal ein Beispiel:

Eine junge Frau chattet völlig anonym (so glaubt sie zumindest) mit einem Mann. Der bittet sie, ihm doch mal ein Bild von sich zu senden, damit er sich eine Vorstellung machen kann, mit wem er denn da gerade chattet. Die Frau macht schnell ein Selfie und schickt es über das Chatprogramm. Nun macht der Chatpartner das Bild auf und liest die EXIF-Daten aus. Er weiß jetzt, wo die Frau wohnt und wird in der Regel recht schnell mehr über sie herausfinden können.

Ich habe so etwas selbst in Seminaren als Beispiel live gezeigt und die Teilnehmer waren immer völlig erschüttert, wie leicht es ist, auch persönliche Infos zu finden. In einem Fall wusste ich nach gerade mal 15 Minuten alles: Was die Frau wann und wo studiert hat, mit wem sie verheiratet ist, wieviel Kinder sie hat und wo sie im Urlaub war. Die Adresse hatte ich natürlich auch und den eBay-Account, die Email-Adresse, die Telefonnummer und noch einige Detailinfos mehr. Als ich ihr sagen konnte, zu welchem Thema ihr Mann seine Abschlussarbeit verfasst hatte, war sie ziemlich perplex. Als ich ihr dann von ihren Kindern berichtete, wurde es ihr zunehmend unangenehm. Wie gesagt, alles in 15 Minuten herausbekommen – von einer fremden Person, die ich nie zuvor gesehen hatte.

Mit der gerade kostenlosen Universal-App ViewExif kannst Du Dir auf iPad und iPhone diese Exif-Metadaten von Bildern ansehen. Probiere es einfach mal aus… Gut ist, dass Du mit der App diese Meta-Daten auch entfernen kannst. Mit der App kannst Du Bilder auf facebook, twitter oder per Email mit oder ohne EXIF-Informationen teilen. Du kannst EXIF-Infos auch von Dateien aufrufen, die in Google Drive oder auf Dropbox liegen oder per FileExplorer angezeigt werden.

Der Standort der Bildaufnahme kann nur ausgelesen werden, wenn Du auf Deinem Gerät die Ortungsdienste eingeschaltet hast. (Zu finden unter Einstellungen -> Datenschutz -> Ortungsdienste). Wenn Du die Ortungsdienste ausschaltest, enthalten Deine Bilder den Aufnahmeort nicht.

Beispielfoto:

Heute ist ja Rosenmontag, da habe ich Nachmittags den Karnevalsumzug angesehen. Ich lade jetzt ein dabei gemachtes Foto hoch. Wenn Du das Foto auf Deinem iPhone speicherst und in der Fotoansicht unten links den Teilen-Button anklickst, ist ganz unten ein Menue. Wische mit dem Finger nach links, um ViewExif einzublenden. Kurz aktivieren und auf ViewExif tippen. Nun kannst Du einige Infos zum Bild ansehen. Leider zeigt das Bild hier nicht alle Infos, die auf meinem iPhone mit ViewExif dazu angezeigt werden. Deshalb nimmst Du am Besten bitte mal ein Bild, welches Du selbst gemacht und gespeichert hast, um Dir die EXIF-Daten anzusehen.

Beispielbild zum Anzeigen der EXIF-Informationen

Beispielbild zum Anzeigen der EXIF-Informationen

Mit dieser App kannst Du auch Deinen Freunden mal zeigen, was die so mit ihren Bildern verraten. Vielleicht geht einigen dann mal auf, wie leicht wir jeden Tag mit Daten umgehen, mit denen wir schnell identifiziert werden können (auch wenn wir das nicht wollen).

ViewExif läuft auf iPhone, iPod Touch und iPad mit iOS 8.0 oder neuer. Die App braucht 23,7 MB und ist in englischer Sprache. Normalpreis: 99 Cent.

Links siehst Du die Auswahlmaske, rechts die Exif-Daten mit Einzeichnung des Aufnahmeortes in GoogleMaps und den Einstellungen, die beim Fotografieren gewählt wurden. Auch das Aufnahmedatum wird Dir angezeigt.

Links siehst Du die Auswahlmaske, rechts die Exif-Daten mit Einzeichnung des Aufnahmeortes in GoogleMaps und den Einstellungen, die beim Fotografieren gewählt wurden. Auch das Aufnahmedatum wird Dir angezeigt.

Links gibt es weitere Infos zu dem Bild - rechts kannst Du wählen, ob Du ein Bild mit Exif-Daten oder lieber ohne teilen möchtest.

Links gibt es weitere Infos zu dem Bild – rechts kannst Du wählen, ob Du ein Bild mit Exif-Daten oder lieber ohne teilen möchtest.

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Kategorie: Allgemein, Die App des Tages, Foto und Video, Ratgeber

Information zum Autor des Beitrages ()

Markus Burgdorf startete App-kostenlos.de im Januar 2010 und hat seitdem über 10.000 Apps getestet. Mittlerweile berät er über die App Agency App-Herausgeber in den Bereichen Vermarktung von Apps, Entwicklung von Apps, Internationalisierung und arbeitet mit seinen Kunden daran, das Nutzererlebnis bei der Verwendung von Apps zu verbessern.

Kommentare (4)

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  1. Tim sagt:

    Hallo,
    ich habe die App gerade geladen und ausprobiert.
    Alles genau nach Anleitung ausgeführt, aber siehe da, anstelle einer Streetmap die mir oben eigentlich den Standort anzeigen müsste, an dem ich das geöffnete Foto seinerzeit erstellt habe, wird nur das Foto selbst angezeigt. Darunter dann alle Daten wie in Ihrem Beispiel. Aber damit kann ich leider wenig anfangen. Die verstehe ich leider nur bedingt. Habe ich mich zu gut gegen Spionage geschützt (iPad2), oder mache ich irgendwas falsch ?
    Danke für ein kurzes Feedback.
    Tim
    Ps. Die Funktion „Durchsuchen“ um ein Screenshot mitzuschicken wäre auch ganz gut. Hätte ich dann jetzt gemacht.

  2. Hannes sagt:

    Es sollte noch erwähnt sein, das bei der Kamera Einstellung die Ortungsdienste eingeschaltet sein müssen damit mann die wirklich empfindlichen Daten sieht.
    Aber wer schaltet diesen Ortungsdienst schon ein (?!?)

  3. Hallo Tim,

    das kann tatsächlich an den Ortungsdiensten liegen, die man beim iPad und iPhone ein- oder ausschalten kann. Auch kann eine BVerarbeitung mit Bildbearbeitungsprogrammen die Exif-Daten „beschneiden“, so dass nur noch wenige ZUsatzdaten im Bild eingebettet sind. Mir ist das mit dem Karnevalsbild aufgefallen. Wenn ich das auf dem iPhone ansehe, habe ich alle Daten, inklusive Aufnahmestandort bis zur Hausnummer genau, wenn ich das Bild von der Seite runterziehe, sind die Daten deutlich weniger.

    Grüße von Markus

  4. Hallo Hannes,

    ich ergänze das gerne noch im Artikel. Danke für den Hinweis.

    Grüße von Markus

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