iTunes auf dem Rechner ab sofort ohne Apps

| 14. September 2017 | 8 Kommentare

Apple hat mit dem neuesten Update von iTunes, der Version 12.7 für Windows und Mac OS, nun ein ganz wesentliches Arbeitstool für diese und ähnliche Seiten abgeschaltet. Statt, wie bisher, iTunes für alle Medienarten bereitzustellen, konzentriert man sich nun nur noch auf Musik, Podcasts, TV-Sendungen, Filme und Hörbücher. Apps sind im neuen iTunes nicht mehr zu finden.

Das ist nun ein weiterer Schritt in die falsche Richtung. Gut, über iPhone und iPad können natürlich auch weiterhin Apps geladen werden, hier kann man auch recherchieren. Ich persönlich habe es allerdings seit 2010 bevorzugt über den großen Bildschirm des Computers gemacht. Hier muss man weit weniger scrollen und rumtippen, hier hatte man mehr auf einen Blick.

Es ist ziemlich typisch für Apple, dass der Nutzer über diese große Änderung bei iTunes nicht vorab informiert wird, sondern nach dem Update einfach das Gewohnte nicht mehr vorfindet. Denn es werden ja nicht nur die Apps nicht mehr angezeigt, auch die Synchronisierung mit dem PC oder Mac ist verschwunden. Auch Klingeltöne kann man nun nicht mehr auf das iPhone übertragen.

Mit iOS 11 kommt eine überarbeitete App Store-App, über die dann die Synchronisierung wieder möglich sein soll. Wer also noch nicht iTunes auf dem Rechner aktualisiert hat, wartet besser, bis iOS 11 zum Download bereit steht.

Auf diesen Anblick des App Stores in iTunes auf dem PC oder Mac müssen wir in Zukunft verzichten.

Auf diesen Anblick des App Stores in iTunes auf dem PC oder Mac müssen wir in Zukunft verzichten.

Warum es immer weniger App-Besprechungsseiten gibt

Die meisten App-Besprechungsseiten sind in den letzten zwei Jahren verschwunden. Das hat mehrere Gründe. Der Hauptgrund liegt darin, dass der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag steht und dass die Leser, die von den Angeboten profitieren, dies immer als selbstverständlich ansehen, ohne aber jemals etwas für den zu tun, der die Artikel schreibt und die besten Angebote händisch und täglich neu heraussucht.

Nur mal als ein Beispiel: Der Telekom-Banner rechts ist seit 2010 hier zu sehen, ist rund 50 Millionen Besuchern angezeigt worden – hat aber bisher nicht einen einzigen Cent Einnahme gebracht. Die Telekom kann sich trotzdem freuen, denn er zahlt auf die Marke ein. – und der, der das ermöglicht, hat nichts davon.

Wenn ein App-Herausgeber seine App vorzeitig wieder auf den normalen Preis hochsetzt, ist das tatsächlich mal eine Chance für einen Kommentar. Da beschweren sich Leser dann – und dass auch gerne mal mit einer Wortwahl wie auf dem Donnerbalken.

Dass mal jemand schreibt, wie er oder sie eine kostenlos erhaltene Premium-App findet, kommt nicht vor. Wer hier regelmäßig mitliest und Apps runterlädt, hat in den letzten Jahren mehrere tausend Euro einsparen können.  Auch auf facebook und twitter das gleiche Bild. Kaum mal ein „like“ für eine Empfehlung, erst recht kein Teilen von Beiträgen. Dabei weiß jeder, wie wichtig das wäre. Mit größerer Reichweite könnten wir viel mehr bewegen – nur schade, wenn keiner mitmacht.

So bewegt man sich im luftleeren Raum. Man sieht zwar, dass täglich 5.000 bis 10.000 Menschen auf die Seite kommen – aber mehr auch nicht. Schade eigentlich.

Apple selbst hat in den letzten Jahren auch mit vielen Aktivitäten dazu beigetragen, dass die Seiten eingestellt wurden. Dabei hatten die Besprechungsseiten mit ihren Tipps und App-Vorstellungen einen großen Anteil am Erfolg des App Stores. Das ist alles vergessen.

Ich für meinen Teil muss feststellen, dass es immer schwieriger wird, überhaupt noch gute Premium-Apps zu finden, die kurzzeitig kostenlos geladen werden können. Der Markt hat sich komplett verändert, heute ist es normal, dass eine App gratis zum Download angeboten wird. Dafür sind die dann mit Werbung vollgestopft, klauen die Daten der Nutzer, betrügen mit In-App-Käufen – und bieten nur in seltenen Fällen auch tatsächlich das, was im App Store Text vollmundig versprochen wurde. So muss ich mir heute mehr Apps ansehen, als früher, bis ich eine finde, die man auch empfehlen kann.

Faire Apps bekanntmachen und unfaire Apps benennen, das könnte die Zukunft dieser Seite sein. Was meint Ihr?

 

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Kategorie: Allgemein

Information zum Autor des Beitrages ()

Markus Burgdorf startete App-kostenlos.de im Januar 2010 und hat seitdem über 10.000 Apps getestet. Mittlerweile berät er über die App Agency App-Herausgeber in den Bereichen Vermarktung von Apps, Entwicklung von Apps, Internationalisierung und arbeitet mit seinen Kunden daran, das Nutzererlebnis bei der Verwendung von Apps zu verbessern.

Kommentare (8)

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  1. Thomas sagt:

    Zuerst einmal möchte ich hier ein großes Dankeschön sagen.
    Für die Mühe und die große Unterstützung aller, die davon
    profitieren. Für mich als Neuling ist es eine echte Hilfe,
    in Dschungel der Angebote eine Orientierung zu bekommen.
    Respekt und Danke
    Thomas

  2. Volker sagt:

    Lieber Markus,

    erstmal vielen Dank für die ganze Mühe, die du dir bisher gemacht hast und hoffentlich weiter machst.
    Ich muss dir recht geben, dass ich häufig deine Empfehlungen gelesen habe, mir manches Programm dann beispielsweise nur in iTunes geladen (für den Fall, dass ich sie irgendwann mal brauchen könnte…), und sehr selten hier interagiert.
    Ich hoffe, ich kann öfter den ein oder anderen Kommentar beisteuern und will gern versuchen, dies in Zukunft zu tun.

  3. Harald sagt:

    Hallo Markus, du hast ja recht. Es gibt halt viele dieser Beispiele wie dieses: hat jemand schon einmal dem Busfahrer Dankeschön gesagt ( oder guten Tag und auf Wiedersehen ), dass er ihn chauffiert hat? …
    Der Busfahrer verdient ohnedies sein Geld, denkt jeder. Das ist ja sein Job.
    Ich sage mal Danke für deine Mühe. Auch wenn ich noch nie das Telekom Banner gedrückt habe und es nicht drücken werde, da ich von der Telekom nichts will.

  4. V. Stein sagt:

    sehr richtig! Teile Ihre Meinung

  5. Martin sagt:

    Diese Seite, die ich seit Jahren fast täglich besuche ist die mit großem Abstand die nützlichste und ehrlichste Seite die sich mit App Tests befasst.
    Mit Kommentaren habe ich mich zurück gehalten weil ich (der offensichtlich falschen) Annahme gefolgt bin, dass diese mehr Arbeit als Nutzen bringen weil sie zusätzlich zu den App Tests noch gelesen werden müssen.
    Was können wir zufriedenen Nutzer tun, um den Fortbestand dieser Seite sicherzustellen? Wo sollen wir klicken? Gibt es ein Paypal Konto für freiwillige Spenden? Gibt es einen Video-Link der Werbeeinnahmen generiert?
    Ich finde es selbstverständlich einen Teil dessen was ich als Mehrwert hier abgreife zurückzugeben, in welcher Form auch immer. In Bezug auf die kostenlosen Apps halte ich es übrigens ähnlich. Wenn ich Apps häufig nutzte kaufe ich die nächste Version oder nutze in app Käufe. „There is No free lunch“ und wenn eine App oder diese Seite keine Einnahmen generiert, wird sie eingestellt, egal wie gut sie ist.
    Fazit: großes Lob und die bitte um konkrete Anweisungen, wie wir unterstützend tätig werden können.

  6. itim sagt:

    hi,Danke für diese Seite, ich bin ganz deiner Meinung Markus

  7. Thomas sagt:

    Ich möchte mich auch bedanken und finde die Änderung mit iTunes gewöhnungsbedürftig, muss aber sagen das die Löschung des Programmordners mir 350GB mehr Speicherplatz auf dem Mac Mini beschert hat. Viele Grüße Thomas

  8. Flo sagt:

    Da melde ich (seit ca. 2011 stiller gelegentlicher Leser) mich auch mal zu Wort. Normalerweise halte ich mich an die schwäbische Weisheit „net g’schompfe is g’nug gelobt“ 😉 Aber im Ernst: bei Deinen ausführlichen und ausnahmslos wirklich guten Beschreibungen wüßte ich auch normalerweise nichts sinnvolles beizutragen… ein bloßes „ja, ich finde die App auch gut“ hat für mich halt keinen ausreichenden Nährwert…

    Bei dieser Gelegenheit aber auf jeden Fall ein großes Dankeschön für diese Seite! Wenn es einen digitalen Trinkgeldteller gibt, den man ohne Paypal und Co. benutzen kann, mache ich das gern.

    Die Idee, hier den Fokus mangels vernünftiger kostenloser Apps auf eine Unterscheidung von Apps in Gut und Böse zu verlagern, finde ich prima – wobei ich eventuell beides verbinden würde: Apps, die gerade im Angebot sind, darauf abzuklopfen, ob sie denn auch unbedenklich sind. Das, was am meisten „zieht“, sind aber sicher die kostenlosen Apps – eben weil diese Seite dan Deiner intensiven Arbeit den Ruf hat, daß hier keine Mogelpackungen beschrieben werden.

    (PS: ja, die Emailadresse stimmt wirklich)

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