400.000 Songs und tolle Lösungen für Musiker in Jellynote – aber auch ein neuer Trick

| 9. September 2017 | 3 Kommentare

Jellynote IconJeder, der ein Instrument spielt oder lernt, kennt das Problem. Wenn man kein absolutes Gehör hat, braucht man Noten, um die Songs und Stücke einüben zu können. Dafür bietet der Handel eine Menge Notenbücher an, die allerdings inzwischen oft schon bei 30 Euro liegen und dann mit Glück dann 200 ausgewählte Songs enthalten. Klar, die Komponisten müssen auch bezahlt werden, die Verlage und Händler wollen verdienen und so sind diese Notenbücher ein teures Vergnügen geworden. Oft spielt man dann nur ein paar der im Buch vorhandenen Stücke und das Notenbuch wandert zum Stapel, wo die anderen Noten liegen.

Einen anderen Weg geht Jellynote von Orphee Music: Die passende App zur Webseite von Jellynote bringt Dir die Noten und Gesangtexte aufs iPad oder iPhone. Man präsentiert in der App die Noten von 400.000 Songs und Stücken und es gibt ein breites Angebot zum Lernen. Da werden Videokurse für verschiedene Instrumente angeboten, so genannte Master Classes und eine Community von Musikfreunden. Die App deckt viele Musikstile ab: Rock, Metal, Pop, Folk, Electronic, Soul, Hip-Hop, Reggae, Jazz, Soundtrack und Klassik.

Die Digitalisierung bietet im Umgang mit Noten und Musik viele neue Möglichkeiten: Das fängt schon bei der Suche an, geht aber noch viel weiter:

Ich finde es zum Beispiel sehr gut, dass die Notenblätter beim Spielen mitlaufen, so dass man immer die Noten angezeigt bekommt, die man gleich spielen wird. Das Umblättern entfällt. Man kann die Geschwindigkeit einstellen und sich die Songs auch vorspielen lassen. Ich denke, dass gerade diese Funktion für alle Lernenden sehr wertvoll ist.

Das Angebot richtet sich tatsächlich an alle, die Musik machen. So kann man die Noten nach 128 verschiedenen Instrumenten filtern, man kann Künstler suchen, die Charts spielen und die Noten nach Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi aufteilen. So findet jeder, was er sucht.

Tägliche kostenlose Nutzungsdauer nur 15 Minuten – Am Premium-Abo kommt man nicht vorbei

Wie finanziert sich dieser immense Aufwand? Zuerst einmal mit Werbung. Das merkt man recht schnell, denn fast jede Aktion in der App wird mit einer Anzeige quittiert. Da das schon bald etwas nervt, kann man auch auf das Premium-Angebot ausweichen. Das kostet 9,99 Euro pro Monat und eröffnet dann den ganzen Inhalt der App, also alle 400.000 Songs, alle Lehrgänge und alles, was die App bietet. Natürlich fällt dann auch die Werbung weg.

Beim Test sehen wir auch einen weiteren Haken für die, die die App gern kostenlos nutzen möchten. Nach 15 Minuten täglich ist nämlich Schluss. Nach 10 Minuten kommt die erste Warnung. Und nach 15 Minuten geht tatsächlich nichts mehr. Das habe ich so auch noch nicht erlebt. Eine zeitlich streng limitierte Probierversion. Diese Einschränkung wird natürlich jeden treffen, der tatsächlich die App zum Einüben neuer Stücke nutzen wollte.

Somit ist die kostenlose App also nicht kostenlos. Da ich das Angebot aber hervorragend finde und auch im Vergleich zum klassischen Notenbuch hier vieles einfach besser gemacht wird, nehme ich den Artikel trotzdem auf die Seite. Wir müssen uns daran gewöhnen, dass gute Apps Geld kosten, dafür bekommen wir auch so viel Leistung, dass der finanzielle Einsatz bei einer solchen App absolut gerechtfertigt ist.

Billiger als die Notenbücher wird es aber tatsächlich nicht. Auch wenn es erst so scheinen mag. Denn durch das Abo gibt man dann im Jahr rund 120 Euro aus. Das entspricht dem Kauf von vier Notenbüchern in einem Jahr. Dafür gibt es aber mehr Musik, als man je wird spielen können. Und das ist doch was.

Jellynote läuft auf iPhone, iPod Touch und iPad mit iOS 9.0 oder neuer. Die Musik-App braucht 95,1 MB und ist in englischer Sprache. Der Download ist kostenlos, zur Nutzung muss ein Monatsabo zu 9,99 Euro abgeschlossen werden.

Jellynote Screenshots

Das iPad mit Jellynote auf den Notenständer – und Du musst nicht mehr umblättern, denn die Noten laufen mit.

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Kategorie: Interessante Angebote

Information zum Autor des Beitrages ()

Markus Burgdorf startete App-kostenlos.de im Januar 2010 und hat seitdem über 10.000 Apps getestet. Mittlerweile berät er über die App Agency App-Herausgeber in den Bereichen Vermarktung von Apps, Entwicklung von Apps, Internationalisierung und arbeitet mit seinen Kunden daran, das Nutzererlebnis bei der Verwendung von Apps zu verbessern.

Kommentare (3)

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  1. Blake sagt:

    Auf ein absolutes (oder quasi-absolutes) Gehör kann man arbeiten – vielleicht die bessere Alternative (neben einer fundierten musikalischen Ausbildung)? 😉

  2. Blake sagt:

    „hinarbeiten“ meinte ich natürlich 🙂

  3. Ich finde es absolut bewunderswert, wenn jemand ein Lied einmal hört und es dann direkt nachspielen kann. Ich habe so etwas kürzlich mal erlebt und war ziemlich beeindruckt. Aber die klassische Musikausbildung ist natürlich durch nichts zu ersetzen.

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