3000 veröffentlichte Artikel auf App-kostenlos.de – was tut sich im App-Markt?

| 30. Oktober 2014 | 5 Kommentare

App-kostenlos IconIn etwas mehr als viereinhalb Jahren hat es die als Hobbyprojekt gegründete Webseite App-kostenlos.de auf 3.000 Artikel gebracht. Die  Vorstellung von Bio, Inc. vorgestern war der Artikel mit der Veröffentlichungsnummer 3000.

3000 Artikel erscheint viel, insbesondere wenn diese nur von einer Person geschrieben wurden. Und doch sind das seit Gründung des Blogs gerade mal 52,6 Artikel pro Monat und nichtmal 2 pro Tag. Der Versuch, wirklich jeden Tag mindestens eine gute App vorzustellen, konnte weitestgehend erfüllt werden. Obwohl es auch Tage gab, wo mir einfach nichts Gutes unterkam oder wo ich auf Reisen oder krank war und deshalb nicht schreiben konnte. Ich habe in mindestens sieben Ländern und einigen Restaurants geschrieben, auf Schiffen, in WLAN-Bereichen von Hotels und mich oft genug über schlechtes Internet geärgert.

Und doch ist aus dem Hobbyprojekt inzwischen weit mehr geworden, als ich am Anfang erwartet hatte. Viele neue Projekte sind dazu gekommen und gute Kontakte zu Lesern und App-Publishern enstanden. Dass ich mittlerweile immer häufiger interviewt werde, wenn es um Apps geht und auch als App-Experte gesehen werde, freut mich.

Es gibt mir Gelegenheit, die Apps hervorzuheben, die nicht nur nützlich sind oder Spaß machen, sondern wo auch das Gesamtkonzept stimmt. Da schließe ich Datenschutz und Nutzerfreundlichkeit natürlich ein.

Seit 2010 habe ich auch zahlreiche Apps in der Entstehung und beim Start begleitet, hier kann ich viel Erfahrung einbringen und den Entwicklern helfen, eine bessere App zu erstellen. Es freut mich dann, wenn ich sehe, dass die App gut angenommen wird und es in die Charts schafft. Das ist bei der Konkurrenzsituation schon eine Besonderheit.  Ich erarbeite auch Konzepte für App Marketing und habe inzwischen ein großes Netzwerk, mit dem ich gute Apps unterstützen kann.

3000 Artikel heißt aber auch, dass ich mittlerweile schon über 15.000 Apps gecheckt habe. Für jeden Artikel überprüfe ich mehrere Apps, manchmal bis zu 10 an einem Tag. Und nur weil man eine App schon mal hatte, kann man sich nicht darauf verlassen, dass die App noch genauso empfehlenswert ist. Eigentlich sind 15.000 sogar verschwindend wenig von den über eine Million Apps im App Store. Aber es reicht, um Trends zu sehen und Entwicklungen vorauszusagen.

Was kann ich besser machen?

Immer wieder frage ich mich, was ich an dieser Seite verbessern kann. Ich probiere Sachen aus, die vielleicht mal irgendwo angeregt wurden und mache mir damit teilweise viel Arbeit. So hatte ich ja die QR-Codes für ein Jahr eingeführt, weil die nach Aussagen zweier Leser so unheimlich wichtig seien. Also habe ich jeden Tag QR-Codes erstellt und in die Artikel eingebaut. Als ich das aus Zeitgründen nicht schaffte, kam keine Beschwerde. Und dann habe ich sie ganz rausgenommen. Und keiner hats gemerkt…

Grundsätzlich freue ich mich über alle Verbesserungsvorschläge.

Ich danke Dir, ja Dir!

Ich möchte mich bei allen Lesern und bei Dir ganz herzlich bedanken. Für die Treue, für nette Mails und für die Anregungen, die ich so bekomme. Und für die Geduld mit Flüchtigkeitsfehlern, die sich immer mal wieder einschleichen, wenn ich mit einem Text noch den 19:00 Uhr Newsletter schaffen möchte.

Die Zukunft von app-kostenlos.de

Als ich Anfang 2010 mit der Seite begann, waren die meisten Apps kostenpflichtig und es war etwas ganz Besonderes, wenn ein App-Entwickler seine App mal für ein, zwei Tage auf kostenlos gestellt hat.

Mittlerweile ist „kostenlos“ (bewusst in Klammern) der Standard und nur noch wenige App-Herausgeber wagen es, für den Download ihres Programms noch Geld zu verlangen. Der Anteil kostenlos downloadbarer Apps ist mittlerweile auch im Apple App Store auf über 90 Prozent gestiegen. Das macht sich auch in der redaktionellen Arbeit bemerkbar. Es wird immer schwieriger, Bezahl-Apps zu finden, die kurzzeitig kostenlos und gleichzeitig gut sind.

Ich werde also in Zukunft noch mehr Apps besprechen, die dauerhaft kostenlos sind. Mein Augenmerk geht dann neben der reinen Funktion, dem Nutzen oder dem Unterhaltungswert auch auf die Art und Weise, wie die Apps dennoch versuchen, an das Geld der Nutzer zu kommen. Kostenlos und IAP (In-App-Purchases) ist nämlich die inzwischen am Häufigsten anzutreffende Monetarisierung. Und dass man dabei viel falsch machen oder einfach zu gierig sein kann, sehe ich fast jeden Tag.

Die Werbung in den Apps ist nach meiner Erfahrung eher etwas rückläufig. Das liegt sicher an den Übertreibungen der letzten zwei Jahre. Manche Spiele wurden durch Werbung dermaßen gestört, dass man sie kaum spielen konnte. Nutzer bestrafen das, indem sie das Spiel einfach löschen. Tatsächlich wirken manche Spiele, die zum Beispiel tapjoy einsetzen, um Marketingleistungen gegen für sie kostenlose Spielgoodies zu tauschen, antiquiert. Heute wird das geschickter gemacht und so integriert, dass der Spieler damit nicht ständig belästigt wird. „Willst Du Gold kostenlos? dann tippe hier“ sieht man zum Glück immer seltener. Und auch die werbenden Ap-Herausgeber haben mittlerweile begriffen, dass incentivierte Downloads mit Spielegoodies einfach kaum einen Wert haben.

Wir werden in ein, zwei Jahren noch weniger Bezahl-Apps haben. Die Kunst der Entwickler muss es dann sein, die App so zu gestalten, dass man freiwillig bereit ist, durch Zahlung eines kleinen Geldbetrages die App zu unterstützen. Und damit meine ich nicht die Psycho-Tricks einiger Spiele, die dann doch mehr an Drogenhändler erinnern, die die ersten Pillen kostenlos rausgeben, um dann dauerhaft Abhängige als Lebenszeit-Kunden zu haben.

Es geht also über die Leistung. Kann mich die App gut unterhalten? Ist das Spiel fesselnd? Ist die App im Alltag nützlich für mich? dann sind wir wohl alle auch bereit, die zum Teil unheimlich gute Leistung der Entwickler und Publisher zu bezahlen.

Eigentlich ist die kostenlos-Entwicklung auch schade. Und ich bekenne mich schuldig, hier auch einen Beitrag geleistet zu haben. Nehmen wir mal das Beispiel von Anno: Erschaffe ein Königreich. Das wäre eigentlich ein Spiel, für das man auch gerne 5 Euro zahlen würde. Nun ist es kostenlos erschienen, alle Server waren tagelang nicht erreichbar und überall erwarten einen kostenpflichtige Erweiterungen. Schade, Ubisoft, wir hatten Besseres erwartet. Dass die Bedienung auch noch schlecht ist und das Spiel es so bei uns nicht mal in die Vorstellung geschafft hat, steht auf einem anderen Blatt und ergänzt das Anno-Desaster nur noch um eine weitere Facette.

Es heißt also nichts, wenn ein bekannter Spiele-Publisher einen Klassiker für iPhone und iPad herausbringt, denn auch das muss heute nicht für Qualität stehen.

Interessant in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung, die Gameloft genommen hat. Nach einer Phase der Übertreibung mit Werbung und In-App-Käufen bringt man seit einigen Monaten neue Titel, an denen es nichts auszusetzen gibt. Offenbar hat man verstanden, dass man den Bogen nicht weiter überspannen kann. Und so hat man jetzt einen Mittelweg gewählt, der auch dem nichtzahlenden Spieler viele Stunden spannender Unterhaltung beschert. Und auch daran bin ich vielleicht ein wenig beteiligt – und das freut mich.

 

 

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Kategorie: Allgemein, Intern

Information zum Autor des Beitrages ()

Markus Burgdorf startete App-kostenlos.de im Januar 2010 und hat seitdem über 10.000 Apps getestet. Mittlerweile berät er über die App Agency App-Herausgeber in den Bereichen Vermarktung von Apps, Entwicklung von Apps, Internationalisierung und arbeitet mit seinen Kunden daran, das Nutzererlebnis bei der Verwendung von Apps zu verbessern.

Kommentare (5)

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  1. Roberta sagt:

    Herzlichen Glückwunsch und vorallem vielen Dank für alle diese Besprechungen. Ich besuche diese Seite regelmäßig und nicht immer finde ich Apps, die mich interessieren. Aber das erwarte ich auch gar nicht. Abundzu ist was dabei und dann freue ich mich.

    Hoffentlich geht es noch lange so weiter!

    Viel Energie und viele Grüße
    Roberta

  2. Britta sagt:

    Danke für die tollen, von dir vorgestellten, kostenlosen Apps.
    Danke für all die Mühe, die du dir damit machst, für jeden von uns das Passende zu finden/vorzustellen.
    Danke für alles.

  3. jme sagt:

    Weiter so. Deine Seite ist für mich (fast) tägliche Lektüre. Es Waren schon so viele gute Tipps dabei. Ich freue mich auf die zukünftigen Apps
    Danke bisher

  4. Diana Droßel sagt:

    ich freue mich täglich über die tollen Kommentare und Beurteilungen zu den vorgestellten Apps, auch wenn ich sie aufgrund meiner Blindheit nicht alle nutzen kann. Vielleicht kann man aber in denvorgestellten Apps hin und wieder auch darauf hinweisen, ob sie mit Voiceover nutzbar sind.

    Das wäre für mich noch einmal 1000 Sterne wert.

    Vielen Dank an dieser Stelle für die viele Mühe.

    Diana Droßel

  5. Artur sagt:

    Auch von meiner Seite: Gratulation zu 3000. Beiträgen 🙂
    Und danke für die eine oder andere App-Perle..
    Bitte so weitermachen..von mir aus muss sogar nicht jeden Tag eine empfohlen werden..mir persönlich reicht 1-2 richtig gute apps pro woche vollkommen aus…man muss diese apps ja auch erstmal nutzen 😉

    Beste Grüße

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