Ein Gewinner der WhatsApp-Übernahme durch facebook heißt Threema

| 20. Februar 2014 | 6 Kommentare

Threema Kurznachrichten-App mit Verschlüsselung IconVorgestern habe ich noch ein Radio-Interview zu Sicherheitslücken bei WhatsApp Messenger und dem neuesten Trick der spanischsprachigen Malware-Apps auf Android gegeben und dabei Threema (iOS / Android) als sichere WhatsApp-Alternative genannt. Da wir hier ja kostenlose oder zumindest stark reduzierte Apps vorstellen, habe ich bei App-kostenlos die App noch nicht vorgestellt. Nun mache ich eine Ausnahme:

Gestern überschlagen sich nämlich die Nachrichten: WhatsApp wird von facebook für unglaubliche 18 Milliarden US-Dollar gekauft – damit sichert sich facebook den Zugriff auf 450 Millionen Smartphone-Nutzer und stärkt sich bei den Jüngeren.

Dass WhatsApp nicht sicher ist, wissen eigentlich alle seit Jahren und auch wir haben mehrfach in unseren Vorstellungen darauf hingewiesen. In der Kombination mit facebook wird sich an der Sicherheitslage nichts ändern, nach Ansicht Deutscher Datenschützer wird es eher noch weniger wahrscheinlich, dass Eure Mitteilungen, Bilder und Kommentare bei WhatsApp sicher sind.

Nicht zuletzt deshalb hat Threema nun seit ein paar Tagen einen immensen Zulauf. Die App, die es derzeit für 1,79 Euro gibt, kommt aus der Schweiz und bietet die Verschlüsselung, die WhatsApp nunmal nicht hat. Zudem stehen die Server nicht in USA, sondern in der Schweiz. Und da die Verschlüsselung und Entschlüsselung auf den Endgeräten erfolgt, kann nicht mal der App-Herausgeber Kasper Systems mitlesen.

Sämtliche Verschlüsselung geschieht direkt auf dem Gerät, und asymmetrische Kryptografie garantiert, dass nur der vorgesehene Empfänger Ihre Nachrichten lesen kann.

Größtes Manko bei Threema bisher ist die noch zu geringe Verbreitung. Denn Threema kann nur mit Verschlüsselung funktionieren, wenn beide Seiten Threema auf dem Mobilgerät installiert haben.

In Threema werden nämlich nur die Kontakte angezeigt, die auch bereits Threema installiert haben. Der Abgleich erfolgt alle 24 Stunden, daher kann es eine Weile dauern, bis neue Threema-Benutzer in Ihrer Liste auftauchen. Du kannst aber jederzeit auch einen sofortigen Abgleich starten, indem Du die Kontaktliste herunterziehst. Falls eine Person, von der Du weisst, dass sie auch Threema installiert hat, trotzdem nicht erscheint, dann liegt das meistens daran, dass die Informationen in Deinem System-Adressbuch nicht mit der E-Mail-Adresse oder der Handynummer übereinstimmen, die die Person mit der Threema-ID verknüpft hat.

Damit die Synchronisierung funktioniert, muss diese zudem in Threema unter Einstellungen > Privatsphäre eingeschaltet sein, und unter iOS muss Threema den Zugriff auf die Kontakte haben (iPhone-Einstellungen > Datenschutz > Kontakte > Threema einschalten).

Wir tragen gerne dazu bei, dass Threema sich noch etwas mehr verbreitet – der geringe Kaufpreis lohnt sich und In-App-Käufe oder Werbung sucht man auch hier vergeblich.

Threema läuft auf iPhone, iPod Touch und iPad ab iOS 5.0 oder neuer, ist in deutscher Sprache und belegt 9,1 MB. Die App kostet 1,79 Euro

Threema läuft auf Android ab Version 4.0, ist in deutscher Sprache und belegt 13 MB. Die App kostet für Android 1,60 Euro.

Threema Screens

Threema ist eine Kurznachrichten-App, die kostenlose Nachrichten ermöglicht und die Kommunikation verschlüsselt, so dass sie nicht von Unbefugten mitgelesen werden kann.

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Information zum Autor des Beitrages ()

Markus Burgdorf startete App-kostenlos.de im Januar 2010 und hat seitdem über 10.000 Apps getestet. Mittlerweile berät er über die App Agency App-Herausgeber in den Bereichen Vermarktung von Apps, Entwicklung von Apps, Internationalisierung und arbeitet mit seinen Kunden daran, das Nutzererlebnis bei der Verwendung von Apps zu verbessern.

Kommentare (6)

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  1. Facebook, Whatsapp und der ganze Rest | Das rote Blog | 21. Februar 2014
  1. Bernd sagt:

    Nette Info. Allerdings sollten hier doch eigentlich (temporär) kostenlose Apps erwähnt werden und nciht kostenpflichtige. Hier erscheint doch leicht der Eindruck einer bewussten Werbung – für die der Autor ggf. auch noch entlohnt wird. Von mir gibt es hier kein „Gefällt mir“…Es gibt im übrigen auch kostenlose Messenger außer WhatsApp und Threema. Wie wäre es, diese in den Mittelpunkt zu stellen und zu promoten?

  2. Hallo Bernd,

    ja, da hast Du Recht, es gibt auch kostenlose. Zum Beispiel Telegram (nicht wirklich besser) oder Line (da muss man ellenlange englische Bedingungen akzeptieren). Die wollte ich dann doch lieber nicht empfehlen.

    Grüße von Markus

  3. Auch Stiftung Warentest hat unsere Einschätzung mittlerweile bestätigt und ebenfalls Threema empfohlen.

  4. Thorsten Wenecke sagt:

    Ich möchte ja hier kein Spielverderber sein. Aber dieser aktuelle Hype nervt doch total. Die Probs mit Whatsapp waren schon immer bekannt. Dennoch wurde es empfohlen und hunderttausende haben es genutzt.

    Jetzt kommt der große Aufschrei und alle meinen, wie die Lemminge zu Threema laufen zu müssen. Sicherheit hin oder her. Auch deren Sicherheit ist trügerisch und mal im ernst: bei diesem ganzen belanglosen Geplänkel, was da heute über diese Messenger ausgetauscht wird – was davon ist für Ottonormalverbraucher sicherheitsrelevant? Vielleicht einfach mal wieder miteinander telefonieren oder einen Brief schreiben…

    Aktuell füllen sich die Threema-Typen die Taschen mit Geld und irgendwann landet das ganze bei Google oder sonstwem oder Mr. Sugarmountain macht ein weiteres unmoralisches Angebot…

    Ich finde das alles sehr traurig und bedenklich.

    Übrigens: eine Stiftung Warentest Einschätzung interessiert doch wohl eigentlich auch nicht die Bohne, oder. Oder hat hier irgendjemand bisher Zweifel an den Empfehlungen eines ADAC gehabt…?!

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